Dienstag, 19. Februar 2013
Die Antwort von der Uni und die Lage der ausländischen Studierenden
Hallo liebe Bloggerinnen und Blogger,

na... die Frau von der Uni hat mir eine Antwort gegeben, dass es keine Chance gibt, eine Zulassung zu bekommen. Das war die erste schlechte Nachricht gestern. Die zweite war es: Meine Großtante ist gestorben =(

Und ich konnte nicht zumindest für sie an die Beerdigung da sein... Wegen dem blöden Au-Pair - Pflicht.
Ich war ziemlich depressiv gestern... vor allem, weil - falls ich in Deutschland nicht bleibe, muss ich mich von meinem Freund trennen, was wirklich traurig wird. Zweitens, auch wenn ich eine Zulassung bekommen hätte, müsste ich einen Stipendium bekommen, da meine Eltern nicht in der Lage sind, mir für den Aufenthalt hier die Finanzmittel zu besorgen.

Wisst ihr, dass die Leute, die nicht aus der EU kommen, dem deutschen Staat zeigen müssen, dass sie während des Studiums überleben können (und zwar mit 8000 Euro jährlich)? Das ist vielleicht gut für die Studierende, aber ENTSCHULDIGUNG, in meinem Land (Mazedonien - nördlich von Griechenland) beträgt der Durchschnittslohn 300 Euro!!!!! Und wie denn, könnten mir meine Eltern dieses Geld geben? Und ein Grieche z.B. der ein EU-Bürger ist, kann hier in Deutschland ohne Visum bleiben und hier arbeiten und studieren nebenbei. Von einer Freundin von mir aus Griechenland, habe ich mitbekommen, dass der Durchsnittslohn in Griechenland genauso viel wie in Mazedonien beträgt. Und das soll fair sein? Da gibt es so viele begabte Leute in Mazedonien, die ich kenne, es ist echt schade in so einem Kakkeland zu bleiben (nur gesellschaftlich betrachtet, Mazedonien ist landschaftlich ein wunderschönes Land).

Ich bin ein Mitglied eines Vereins in Berlin, "Multitude e.V". Das ist eine studentische Organisation, die sich für die Flüchtlinge einsetzt. Mein Job dort ist ab und zu was zu übersetzen, entweder ins Mazedonische oder Serbische. Dort gibt es nämlich viele Flüchtlinge aus dem Balkan. Ich war letzter Samstag bei einem Treffen und ein Junge hat erzählt, dass er in Berlin ein Jahr lang in einem ZELT wohnt, weil ihn Deutschland nicht unterstützen möchte. Er kommt nämlich aus Afrika (ich weiß nicht welcher Staat genau, habe vergessen). Er hat erzählt, er war schon mal in einem Lager, wo die Flüchtlinge geschickt werden und er hat erzählt, dort sei es wie in einem Gefängnis, da es für sie nicht erlaubt sei, auszugehen. Ist das Demokratie? Also ich hasse das Thema Politik und solche sachen, aber SO WAS kann ich einfach nicht fassen.

Deutschland zeigt der Welt, es sei ein tollerantes Land, wo die Demokratie und die Menschenrechte auf dem ersten Platz ist, aber genau von diesen Einzelfällen sieht man dass nicht alles ganz so rosa ist...

Ach ich könnte ewig über dieses Thema schreiben, deswegen lasse ich das für ein anderes Mal. In der Zwischenzeit, sagt mir was ihr denkt (falls überhaupt jemand das hier liest).

Liebe Grüße,

Eure Ausländerin

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